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sid-lesung-texte-ES-4 aus einem Gespräch von Edward Snowden mit Glenn Greenwald im Juni 2013 in Hong Kong
 
"Meine größte Sorge angesichts der Konsequenzen dieser Enthüllungen für Amerika ist, dass sich nichts ändern wird. Man wird sie in den Medien finden. Man wird erkennen, wie weit die Regierung in ihrer  Selbstermächtigung und bei der Schaffung von mehr Kontrolle über die  amerikanische und die globale Gesellschaft geht. Doch man wird nicht  bereit sein, das notwendige Risiko einzugehen, aufzustehen und dafür zu  kämpfen, dass sich etwas ändert. Man wird die Politiker nicht zwingen, tatsächlich für die Interessen der Bürgerinnen und Bürger einzutreten. Es wird in den kommenden Monaten und Jahren noch schlimmer werden, bis  es dann irgendwann zum politischen Wandel kommt. Denn nur die Politik  kann dem Überwachungsstaat Einhalt gebieten. Selbst in unseren  Vereinbarungen mit anderen souveränen Regierungen halten wir das eher  für eine politische Frage als für eine juristische Angelegenheit. Und  dann werden wieder neue politische Führer gewählt werden, die am  Schalter drehen und sagen, dass wir »wegen der Krise und angesichts der  globalen Gefahren, im Licht irgendwelcher neuer, nicht vorhersehbarer  Bedrohungen, mehr Autorität brauchen, und mehr Macht«. Die Menschen  werden nichts tun können, um sich dagegen zu wehren. Und schließlich  haben wir eine vollkommene Tyrannei."