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sid-lesung-texte-Aristoteles Aristoteles' Politik, Ausschnitt aus Fünftes Buch, 11. Kapitel, 1313 b 3

"Auch gibt der Tyrann sich Mühe, daß ihm nichts verborgen bleibe, was etwa  irgendein Untertan spricht oder tut, sondern überall Späher vorhanden seien, wie es in Syrakus die sogenannten Potagogiden (Zuträgerinnen)  waren, und wie Hiero seine 'Horcher' aussandte, wenn irgendwo eine Gesellschaft oder Zusammenkunft war. So bringt man es dahin, daß die Bürger aus Furcht vor solchen Leuten sich nicht so leicht frei aussprechen, und wenn sie es tun, weniger verborgen bleiben. [...] Auch erregt der Tyrann gern Kriege, damit die Untertanen keine Muße behalten und beständig eines Führers bedürfen. Und während das Königtum sich durch die Freunde des Herrschers erhält, ist es des Tyrannen Art, gerade gegen seine Freunde das allergrößte Mißtrauen zu hegen, weil er weiß, daß, wo alle ihn stürzen möchten, sie doch am ersten es können."