This is a read only archive of pad.okfn.org. See the
shutdown announcement
for details.
science20_in_der_lehre_checklist
Der Entwurf einer Checkliste für den Einsatz von Science 2.0 in der Lehre
Version 0.1 - Alpha - Entwurf - Stand: 29.2.2016
Als Ergebnis eines 3-stündigen Workshops - siehe: https://pad.okfn.org/p/oercamp_science20
Siehe auch unten: Rückmeldung aus dem Science2.0 Workshop (2016-06-17)
Präambel
Zur Unterstützung einzelner Lehrkräfte (je nach Kenntnisstand) stellen wir 7 wesentliche Empfehlungen auf, um kollaboratives digitales Arbeiten in der Lehre einzuführen und zu unterstützen. Sie richten sich an Lehrkräfte in wissenschaftlichen Institutionen. Bei Rückfragen können Sie sich jederzeit an die science20lehre@gmail.com wenden oder sich auf https://www.leibniz-science20.de/ informieren.
Checkliste
1. Machen Sie sich bewusst, wie Kollaboration und Austausch die eigene Lehrveranstaltungen und die Anderer sowie die eigene wissenschaftliche Arbeit qualitativ verbessern, z.B. in Bezug auf Ihre Vernetzung, Sichtbarkeit und Reputation.
<Make yourself aware of how collaboration and exchange qualitatively improve your lectures and those of others, e.g. referring to networking, visibility and reputation.>
2. Etablieren Sie einen kollaborativen Lehrablauf. <Establish a collaborative teaching process>
- a) Achten Sie bei der Konzeption von Gruppenarbeiten darauf externe Partner (Hochschulen, Privatwirtschaft, ..) einzubinden, um eine reale und praxisnahe Projektsituation zu trainieren. <a) Try to include extern partners (universities, companies,...) in your conception of team work to train realistic and hands-on project situations.>
- b) Begleiten Sie den Prozess der Zusammenarbeit und achten Sie dabei auf eine ausgewogene Rollenverteilung in den Studierenden-Teams. <Go along with the team work process and pay attention to a well-balanced roles in the student teams.>
- c) Bewerten Sie kollaborative Studierendenleistung gesondert (z.B. mit Extracredits). <Assess collaborative student contribution (e.g. extra credits)>
3. Nutzen Sie Wikis, Etherpads, etc. konsequent in Ihren Veranstaltungen mit dem Hintergedanken, damit hilfreiches Feedback für die Verbesserung der eigenen Lehrveranstaltungen zu erhalten und ermutigen SIe Studierende, beim Editieren der Materialien mitzuwirken. Sehen Sie Ihre Materialien als "Living Slides", "Living Handouts".
<Use Wikis, Etherpads and other collaborative tools regularly in your lectures to be able to get student feedback concerning the tools' usefulness and to encourage students to edit seminar material. Consider your teaching materials as "living slides" or "living handouts".>
4. Schaffen Sie bei den Studierenden das Bewusstsein, dass kollaboratives Arbeiten für ihre spätere Berufstätigkeit eine wichtige Kompetenz ist, da sie in komplexen Zusammenhängen arbeiten werden, die sie nicht komplett als Spezialist_innen "beherrschen"können. Erarbeiten Sie dies zusammen mit ihren Studierenden anhand von realistischen Praxisbeispielen. Zeigen Sie auch auf, dass kollaboratives Arbeiten verschiedene Rollen erfordert (z.B. Moderator_innen, Feedbackgeber_innen), die gleichwertig sind und unter den Studierenden geteilt werden können.
<Let your students know that collaborative work is an essential skill and important for their future profession because they will have to solve komplex tasks and therefor need other peers to support them. Let your students experience realistiv and hands-on examples. Make them aware of the different roles that are essential in collaborative working (e.g. moderator, reviewer) and that are homogeneous and complementary.>
5. Klären Sie, dass zum Prozess der Kollaboration die Verständigung über den Arbeitsprozess, den Feedback-Prozess sowie die zukünftige Nutzung der erarbeiteten Inhalte gehört und ermutigen Sie die Studierenden, die Ergebnisse ihrer kollaborativen Arbeit für ihr Studium nach zu nutzen.
<Show your students that collaborative working requires communication and comprehension about working processes, feedback processes as well as the future usage of collabortive content. Encourage them to use collaborative results for their studies.>
6.Etablieren Sie einen Austausch über kollaboratives Lehren unter Kolleginnen und Kollegen: <Establish exchange and communication about collaborative teaching and learning among your colleagues:>
- a) Machen Sie sich in Ihrer Institution dafür stark, dass Kollaboration und Austausch als Kriterium qualitativ hochwertiger Lehre gefördert wird. <a) Campaign for support to foster collaboration and exchange as criteria for high-quality education. >
- b) Erzählen Sie Kolleginnen und Kollegen von den Erfahrungen bezüglich möglicher Vorteile für eine größere Lernzufriedenheit. Erwähnen Sie Chancen für die Zusammenarbeit mit den Lernenden und kommunizieren Sie diese Art der Lehre als Anknüpfungspunkt für zusätzlichen Austausch zwischen den Lehrenden.
- <Tell your colleagues, who might have objections against more openess, about your positive experiences like achieving higher learning satisfaction with open teaching scenarios. Mention chances that come with open teaching and communicate them to foster exchange among your colleagues.>
- c) Machen Sie den KollegInnen bewusst, dass sie mit digitaler Kollaboration (mit anderen Lehrenden, aber z.T. auch mit Studierenden) mittelfristig Zeit und Aufwand einsparen. <Let your colleages know that digitale communication and collaboration (with and among students and also with colleagues) saves time and work in the long run.>
Im Sinne der angestrebten Kollaboration freuen wir uns auch über ihr direktes Feedback. Halten Sie Ihre eigenen Erfahrungen hier fest.
Haben Sie Verbesserungsvorschläge zu dieser Liste? Dann können Sie hier Vorschläge für die Anpassung der Aufgaben abgeben. Haben Sie Rückfragen oder suchen Kontakt? Schicken Sie eine Mail an science20lehre@gmail.com
Rückmeldung aus dem Science2.0 Workshop (2016-06-17):
Kollaboration, Austausch, Partizipation (Open Science) sind nicht an die Nutzung digitaler Tools (Science 2.0) wie Blogs, Wikis, Etherpads etc. gebunden, sondern hängen m. E. von der Offenheit (in diesem Fall vor allem der Lehrenden) ab, das eigene Wissen/die eigenen Materialien zur Verfügung zu stellen und mit eigenen Fehlern offen umzugehen und zum Feedback einzuladen.
Digitale Tools können Openness fördern (ggf. z. B. niedrigere Hemmschwelle bei anonymer/digitaler Feedbackmöglichkeit, mehr Raum für Rückfragen und Diskussion, wenn Vorlesungen im Vorfeld zuhause angesehen werden können und nur der Frageteil vor Ort stattfindet) und erhöhen die Reichweite (räumlich/zeitlich). Wo wird Openness jedoch auch durch technische Gegebenheiten (bzw. finanzielle und organisatorische Rahmenbedingungen der Bereitstellung der Technik) behindert/begrenzt?
Beispiel: Veröffentlichung von Folien, Folien veralten schnell:
- Gibt es auf der entsprechenden Publikationsplattform die Möglichkeit, Folien später noch kontextualisieren/aktualisieren/berichtigen zu können?
- Wie können wir die Kompetenz, digitale Informationen zu kontextualisieren und mit entsprechender Vorsicht zu verwenden, vermitteln/fördern?
Beispiel: Ressourcen können nicht mehr abgerufen werden: a, vorübergehend, weil Technik versagt, b, Dienst ist nicht mehr verfügbar, da z.B. Nachhaltigkeit des Betriebs nicht langfristig (institutionell) verankert.