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s20bar_2016_session12 Home: https://pad.okfn.org/p/s20bar_2016

Session 12

Title: SciHub good or bad
    
Moderator:  Konrad Förstner (@konradfoerstner)
    
Participants:
Guido; Jasmin Schmitz, Johannes Breuer, Prof. Dr. Thomas Köhler
Elisabeth (@AMEVogler), Lambert Heller
    
Notes:
Intro von Konrad Förstner
- Mediales Interesse
- "Ich habe gerade ein Paper heruntergeladen, an das ich bisher nicht herangekommen war!" (O-Ton Session Teilnehmende)
- Ausgangssituation: Autoren geben Rechte an ihren eigenen Forschungsprodukten ab
- Einzelkämpferin hat eine sehr benutzerfreundliche, umfassende Piraterie-Website für Forschungs-Artikel zur Verfügung gestellt

Diskussion
- Entwicklung analog zu Napster etc. - Popularisierung einer rechtlichen Grauzone, die aber kaum vermeidbar war, und die Entwicklung des Markts vorantreibt
- Wie im Musikmarkt wird die Rolle der Rechteverwerter (Labels bzw. Publisher) angegriffen; deren Rolle kann und muss vermutlich nicht gerettet werden
- Kurzfristig wird Elsevier davon profitieren - es ist ein Workaround, der restriktiv lizensierte Artikel besser ereichbar (und mittelbar besser zitierbar!) macht
- Dokumentenlieferdienste (z.B. subito) könnten auch kurz- und mittelfristig darunter leiden
- Problem evtl. OA unterlaufen --> Anstoß neuer Diskussion --> lasst es uns auch so machen aber legal
- SciHub inspiriert benutzerfreundliche Alternativen, ist unbeabsichtigt positives Marketing für Openness (insbes. gegenüber größerer Öffentlichkeit)
- Benutzererwartungen sind im digitalen Zeitalter enorm gewachsen (alles einfach und sofort), die Art wie SciHub dies befriedigt spiegelt das wieder
- Es wirft erneut die Frage auf: Angesichts des teuren wissenschaftlichen Publikationswesens - welchen Mehrnutzen liefern Großverage wie Elsevier überhaupt noch?
- (Spezielle Absurdidäten wie der Fall, dass man an eigene Veröffentlichungen oft nicht mehr herankommt)
- Es gilt, Verlags-Bashing zu vermeiden - es ist klar, dass Kulturwandel nur von Forschern (und Fachgesellschaften, vielleicht auch Bibliotheken) ausgehen kann. Denn wer sonst ist daran interessiert und dafür verantwortlich?
- Shift zu anderem Modell wäre finanzierbar, vgl. https://www.mpg.de/9201460/flaechendeckende-umstellung-auf-open-access-moeglich 
- SciHub zu Nutzen ist ethisch vertretbar und wird eher positive Effekte haben
- SciHub u.ä. wird und (und muss!) jetzt endlich auch von BibliothekarInnen diskutiert
- Irgend jemand wird immer Infrastrukturen zur Verbreitung der wissenschaftlichen Inhalte betreiben müssen. SciHub erinnert uns daran, dass bestimmte Funktionen heute technisch relativ leicht umsetzbar sind, und erinnert uns (BIbiliothekarInnen und andere) daran, unsere eigene Rolle infrage zu stellen und weiterzuentwickeln.