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ODAP_Gruppenarbeit_WS2
Energiewende und Klimaschutz
- Gruppe 1: Energieverbrauch und Energiebedarf öffentlicher Gebäude
Für Gebäude, bei denen gemäß Energieeinsparverordnung die Pflicht zum Aushang des Energieausweises besteht, sollten diese Energieausweise auch in einem Portal veröffentlicht werden. Gleichzeitig sollte eine Verpflichtung eingeführt werden, jährlich auch den Energieverbrauch und die Energiekosten anzugeben, so dass mit der Zeit ein Bild der Energiewende in den öffentlichen Gebäuden entsteht. Die Aushangpflicht könnte so entfallen.
Potential
Die Umsetzung dieser Idee trägt langfristig dazu bei, öffentliche Gebäude effizienter zu betreiben. Der Vergleich zwischen Gebäuden fördert den Erfahrungsaustausch von Betreibern/Verwaltungen und auch den Wettbewerb zwischen Contractoren. Die dadurch geschaffene Transparenz von Energieverbrauch und -kosten erhöht die Akzeptanz für Effizienzmaßnahmen in öffentlichen Gebäuden.
Herausforderung
Die entsprechenden Daten liegen bereits heute in Form von Energieausweisen und Jahresrechnungen vor, allerdings werden diese Daten bisher nicht einheitlich erfasst und aufbereitet (Energiemanagement).
Vorgehen
Als fachliche Voraussetzung zur Umsetzung dieser Idee ist eine Methodik zu erarbeiten, die sich allerdings weitgehend an bestehende Methodiken anlehnen kann. Als eine der organisatorischen Voraussetzungen mus ein entsprechendes Internetportal eingerichtet werden. Als rechtliche Voraussetzung zur Umsetzung dieser Idee muss eine Veröffentlichungspflicht für die Betreiber von Bundes-Liegenschaften erlassen werden. Wenn das System eingeführt und erprobt ist, muss es im Anschluss auch auf die Landes- und Kommunal-Liegenschaften ausgeweitet werden. Privaten Betreibern von Nichtwohngebäuden sollte die Teilnahme auf freiwilliger Basis angeboten werden.
Beteiligte
Die Akteure für die Umsetzung dieser Idee auf der Bundesverwaltung sind das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), das Bundesministerium der Finanzen (BMF), das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) sowie das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB). Aus der Wirtschaft sind die Energieanbieter und die Spezialisten für Energieplanung einzubinden. Außerdem sind (Fach-) Verbände wie die German Facility Management Association (GEFMA) und der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) einzubinden.
- Gruppe 2: Wasserqualität | Zustand Gewässer
Wasserqualität: Das Umweltbundesamt stellt zahlreiche Daten bereit, leider nicht maschienenlesbar oder semantisch angereichert (http://gis.uba.de/GISUcatalog/). Es wäre dabei aber insbesondere interessant Daten zu den Gewässern und deren Beprobung sowie den daraus resultierenden Qualitätseinordnungen der Wasserstellen.
Zustand Gewässer: Das UBA bietet zahlreiche (aggrgierte) Daten bezüglich der Wasserqualität an: http://gis.uba.de/GISUcatalog/ Diese als OpenData maschienenlesbar und unter freier Lizenz zu haben würde sicherlich helfen die lokale Qualität der umliegenden Gewässer vernünftig zu beurteilen. Insbesondere wäre es dabei wichtig möglichst die Rohdaten der Analysen verfügbar zu haben.
Potential
Die Bürger profitieren von dieser Idee, weil dadurch Datendienste entwickelt werden, die die Planung von Freizeitaktivitäten wie Baden oder Angeln vereinfachen. Zusätzlich stehen die Daten der Wissenschaft für Forschungsprojekte zur Verfügung. Sowohl für die Verwaltung als auch für die Wirtschaft lassen sich durch die Bereitstellung von Wasserqualitätsdaten als Open Data Arbeitsaufwände reduzieren (z.B. Berichtspflichten).
Herausforderung
Die Daten zur Wasserqualität werden auf unterschiedlichen Ebenen erhoben und die Messungen müssen harmonisiert werden. Dabei muss auch berücksichtigt werden, dass neue Anforderungen an die Daten zusätzliche Kosten verursachen und das momentan auf Länderebene sehr unterschiedliche Grade der Offenheit gegenüber diesem Thema vorherrschen. Außerdem muss die Darstellung der Daten den Anforderungen der jeweiligen Zielgruppen entsprechen.
Vorgehen
Um diese Idee umzusetzen, ist ein Gremium aus den Verantwortlichen aus Bund und Ländern zu schaffen, welches die Harmonisierung des Datenbestands vorantreibt. Diese Open Data Initiative „Wasser“ sollte vom Bundesministerium des Innern (Open Data Kompetenz) und dem Umweltbundesamt (Fachkompetenz) initiiert werden.
Beteiligte
Neben dem BMI und UBA auf Bundesebene sind die Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser und Vertreter der Bedarfsträger aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft in die Umsetzung dieser Idee einzubinden.
- Gruppe 3: Daten zu Energieverbrauch und Energieerzeugung zugänglich machen
Mit den Daten zu Energieerzeugung und Energieverbrauch in Bezug auf Region, Energieträger, Zeitraum, CO2-Ausstoß, Kosten und evtl. Subventionen könnten Bürger und Unternehmen die für sich auswählen.
Dadurch könnten ggf. neue Stromtrassen vermieden werden und die dezentrale Energieerzeugung gestärkt werden.
Die Details zu dieser Idee (konkrete Ziele, geeignete Indikatoren) müssen aber noch ausgearbeitet werden.
Potential
Die Daten zur Energieerzeugung und zum Energieverbrauch werden bei der Bedarfsermittlung für das zukünftige Stromnetz bereits berücksichtigt ( www.netzausbau.de/bedarfsermittlung ). Die Netzberechnung ist eine Expertenanwendung. Potenzial hat die Idee eher für öffentliche Information oder wissenschaftliche Betrachtungen.
Herausforderung
Die größte Herausforderung bei der Umsetzung dieser Idee ist, dass es hier keine direkte Datenhoheit beim Bund oder den Ländern gibt. Die Daten fallen zunächst bei den über 800 Netzbetreibern in Deutschland an. Zu klären ist auch, ob und in welcher Form die Daten veröffentlicht werden dürfen (Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse, kritische Infrastrukturen).
Vorgehen
Als erster Schritt ist zu klären, ob es eine Möglichkeit gibt diese Daten von den unterschiedlichen Netzbetreibern zu erhalten sowie, ob etwas gegen eine Veröffentlichung der Daten spricht. Im Anschluss könnten die Daten auf einer Plattform konsolidiert und veröffentlicht werden.
Beteiligte
Neben den Übertragungs- und Verteilnetzbetreibern und der Strombörse sind Fachverbände wie dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft und die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen in die Öffnung dieser Daten einzubinden. Auf der Seite der Verwaltung sind die jeweiligen Landesämter, das Statistischen Bundesamt und die Bundesnetzagentur zu beteiligen. Zukünftige Nutzer, wie beispielsweise interessierte Anwendungsentwickler begleiten diesen Prozess.
- Gruppe 4: Energiewende mit offenen Energie- und Klimadaten meistern
Die Energiewende und als Bestandteil dieser die massive Steigerung der Energieeffizienz ist eine große gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
Hier sollte auch der Werkzeugkasten, den Open Government und Open Data bieten, zum Einsatz gebracht werden. Die Bundesregierung hat bereits in ihrem Open Data-Aktionsplan (September 2014) http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/2014/aktionsplan-open-data.pdf?__blob=publicationFile festgelegt, dass u.a. Energie- und Klimadaten vorrangig veröffentlich werden sollten, weil man sich daraus einen besonders schnellen gesellschaftlichen Mehrwert verspricht.
Was könnte aus der Bereitstellung offener Daten aus dem Energie- und Klimabereich und der gezielten Mobilisierung bereits vorhandener Kompetenzen entstehen?
Einige internationale Beispiele:
- Community Energy Manager http://www.communityenergymanager.org (Preisträger eines landesweiten Wettbewerbs in Großbritannien) u.a. zur Verringerung von Energiearmut.
- Open Source-Tools zur Steigerung der Gebäudeenergieeffizienz http://www.eceee.org/all-news/news/news_2014/2014-06-05a
- Analyse von Real-Time-Energiedaten https://gigaom.com/2013/08/01/washington-dc-launches-real-time-building-energy-data-project/
- Transparenz bei klimaschädlichen Gasen https://data.cdp.net/Cities/City-GHG-Emissions-2013/b7dc-822g
- The Green Button http://greenbuttondata.org
- Developing the Energy Rating App https://www.youtube.com/watch?v=izLhmBRrZ1o&feature=youtu.be
Potential
Die konsolidierten Energiedaten sind beispielsweise für die Energiewirtschaft beim Ausbau der Netze von Interesse.
Herausforderung
Es stellt sich die Frage, ob und in welchen h Zusammenhang diese Daten überhaupt für die Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft von Interesse sind.
Vorgehen
[Keine Angabe]
Beteiligte
Je nach Anwendungszweck, sind relevante Verbände und Vereine, Unternehmen und Anwendungsentwickler in die Öffnung dieser Daten einzubinden.
- Gruppe 5: Öffentliche Messstationen
Der Bund (und auch die Länder) stellen eine Vielzahl von Messstationen zur Verfügung. Die gewonnenen Daten sollten für jeden frei verwendbar sein.
Das Bundesamt für Strahlenschutz stellt die aktuelle Ortsdosen der Strahlenbelastung zur Verfügung. Der Deutsche Wetterdienst hat eine Vielzahl von aktuellen Wetterdaten, UV-Indizies und Wetterwarnungen. Die Landesämter für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz erfassen aktuelle Feinstaubdaten. Und es gibt bestimmt noch mehr sinnvolle Daten die herumschlummern und frei werden wollen.
Die oben genannten 3 Ämter/ Dienste bieten bereits Live-APIs an. Allerdings muss man immer noch um Erlaubnis fragen. Der Weg zu Open Data ist hier wirklich sehr klein. Ein gutes Beispiel ist http://moerserwetter.de/ mit einer Webapp und Nativeapps mit genau diesen Daten und den Daten aus dem eigenen Garten.
Potential
Neben den Möglichkeiten für die Medizin und die Versicherungswirtschaft bergen diese Daten Potential für Notfallschutz, Verkehrslenkung und den Energie-Sektor.
Herausforderung
Bisher gibt es noch nicht den nötigen Austausch auf Länderebene, um diese Idee umzusetzen. Bei der Einbindung von Unternehmen, die diese Daten nutzen ist außerdem zu beachten, dass sich diese zum Teil im Wettbewerb befinden.
Vorgehen
Auf Grundlage einer Berichtspflicht werden diese Daten zentral gesammelt. Diese zentrale Plattform bietet Anwendungsschnittstellen (ReST) und ermöglicht es den Anwendungsentwicklern die Daten beispielsweise als Atom-Feed abzurufen.
Beteiligte
Neben den Messstellen der Länder und des Bundes sind das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), die verantwortlichen Landesministerien und die Bundesdatenschutzbeauftragte in die Umsetzung dieser Idee einzubinden. Außerdem sollten von Beginn an bestehende Unternehmen aus diesem Bereich und interessierte Anwender an der Umsetzung dieser Idee teilhaben.
- Gruppe 6: Wetter - Meterologische Daten und Modelle
Zahlreiche Anwendungen vom Smartphone bis TV nutzen APIs von Diensten wie wetter.de , yahoo.de etc. um das aktuelle Wetter von Orten bzw. die Wetter-Prognose on-demand zu bekommen. Obwohl der DWD diese Daten ebenfalls vorhält, gibt es keine vernünftige Schnittstelle um auf die Live-Daten unkompliziert zuzugreifen. Ebenfalls wäre ein einfacherer Zugang zu historischen Daten und eine klare offene Standardlizenz nützlich, damit die aufwendig erstellten Ergebnisse des Dienstes öfters direkt genutzt werden können.
Potential
Von der direkten Nutzung der Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) profitieren etwa die Land- und Versicherungswirtschaft, der Tourismus und – gerade in Bezug auf erneuerbare Ideen – die Energiewirtschaft. Außerdem sind diese Daten für die Verkehrsplanung oder die Bauwirtschaft von Bedeutung.
Herausforderung
Der DWD ist derzeit gesetzlich verpflichtet, die Daten zu verkaufen. Es gibt bereits kommerzielle Nutzer welche ein ökonomisches Interesse haben, dass die Daten nicht als Open Data zur Verfügung stehen. Wenn die Daten durch Crowd-Daten, beispielsweise den Messergebnissen von Smartphones, angereichert werden, stellt Datenqualität eine Herausforderung dar. Bei der Umsetzung dieser Idee ist darauf zu achten, dass ein europäischer Ansatz gewählt wird.
Vorgehen
Der Deutsche Wetterdienst stellt bereits Daten zur Verfügung. Darauf kann aufgebaut werden indem Initialdaten definiert werden, die über eine Programmierschnittstelle kontinuierlich abrufbar sind.
Beteiligte
Neben dem DWD sind andere europäische Wetterdienste in die Umsetzung dieser Idee einzubinden.