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Infocamp_Session2_Raum3 Infocamp Chur 2014. Sessions Freitag, 16:00-18:00, Raum 3

Leitung: Uwe
Teilnehmende (tragen sich selber ein...):


Thema Freiwilligenarbeit in BAM



Freiwilligenarbeit auf Seite von Mitarbeitern sowie auf Seite von Nutzern

Librarything (https://www.librarything.com/) bzw auf Deutsch (http://www.librarything.de/)
Engagement statt Freiwilligenarbeit
Freiwilligenarbeit gut für zusätzliche Dinge
Wie ist der institutionelle Rahmen bei Freiwilligenarbeit (gleich in BAM?)
Wie Nutzer einspannen? (crowdsourcing)Beispiel Bildarchiv der ETH-Bibliothek, dort arbeiten pensionierte Swissair-Mitarbeiter bei der Beschreibung der Bilder mit.
Was motiviert die Leute?
Katalog 2.0
Vernetzungsaspekt bei Librarything

In öffentlichen Bibliotheken in der Schweiz werden Menschen mit einer Einschränkung angestellt, die "freiwillig" mitarbeiten und dadurch eine Tagesstruktur haben --> win-win-Situation
Verändert sich durch Freiwilligenarbeit die Zukunft und Aufgabe von Bibliotheken? Bibliothek nicht mehr als Wissensvermittler sondern als Ort, wo sich Menschen treffen und sich Wissen aneignen?

Als Einstieg schauen wir in LibraryThing hinein (via Beamer)...

LibraryThing

amerikanisches Produkt  .com --> auf Deutsch: .de
Ab 201 Einträgen kostet es was

Möglichkeit, ein Profil zu erstellen, eine eigene Bibliothek zu erstellen, Empfehlungen zu kriegen,... Man kann Katalogisate selber bearbeiten (Formal+Sacherschliessung).
Es werden auch Einträge zu den Schriftstellern erstellt, die z.B. auch zum entsprechenden Eintrag in Wikipedia verlinken.
Katalogisate werden von allen bearbeitet (analog Wikipedia-Artikel), und es wird kein kontrolliertes Vokabular verwendet: bei der Beschlagwortung können die Nutzer die Schlagworte selber bestimmen, was in bestimmten Fällen zu Uneinheitlichkeiten führen kann (z.B. gibt es doppelte Schlagworte wie "Bibliothek 2.0" und "bibliothek20").
Man kann auch Institutionen und Veranstaltungen in der Nähe finden.
Bei den Tags gibt es Probleme - Übersetzungen, Redundanzen,  etc.
Vorteil der Leser-Tags: Gewissen Nutzer sind in manchen Gebieten besser bewandert als das Bibliothekspersonal (s. bspw. das Beispiel mit den Swissair-Mitarbeitern).
Statistik: z.B.  Top Tags, Top Autoren, usw.
Das Tagging (im Allg.) geht zurück; hat nicht so gut funktioniert..?
Hamburg hat einen Versuch gemacht mit dem Beluga-Projekt (http://beluga-blog.sub.uni-hamburg.de/blog/). Es ist noch nicht tot aber keinen Hype mehr.


Man muss sowas kooperativ machen. Wenn eine Bibliothek z.B. mit Nutzer-Rezensionen beginnt, dann dauert es ziemlich lange, bis es eine Masse wird und einen Mehrwert bringt.
Mendeley-Problem: Man findet den Dienst super, doch dann kommt eine Firma, welche sich an dem Projekt beteiligt, welche einem nicht sympathisch ist.

Konkurrenzierendes Produkt: Goodreads.com (von Amazon): weniger umfangreich  // http://www.lovelybooks.de/
Warum soll ich LibraryThing als Privatperson verwenden? --> ich kann meine eigene Bibliothek erstellen (was habe ich gelesen, was möchte ich noch lesen...) und sehe, was andere gelesen haben (Empfehlungsfunktion)

Als Bibliothek kann ich die Rezensionen lizensieren und in meinen Katalog einspeisen.
Grundgedanke: Kunden wollen im Bibliothekskatalog so suchen wie bei Amazon (z.B. "andere Kunden haben ausserdem bestellt..." oder Rezensionen von anderen Kunden)
Wissen der Nutzer soll genutzt werden. Dazu muss Ziel der Verbesserung offen kommuniziert werden. Was heisst "Verbesserung"? Was soll erreicht werden? Was genau wollen wir von den Nutzern wissen? Denn sonst geht das Wissen verloren, und es gibt positive Beispiele von Zusammenarbeit mit den Nutzern. Ältere Menschen erzählen gerne von der Vergangenheit. Wenn das Wissen bei ihnen nicht "abgeholt" wird, stirbt es irgendwann mit ihnen.

Ist LibraryThing standardisiert? --> es kann beim Import gewählt werden, woher die Daten (Amazon, Bibliothek...) bezogen werden.


Einbindung der Nutzer
Wenn man Nutzer mitkatalogisieren lässt, gibt man immer etwas ab. Das ist nicht immer schlimm, aber es kann z.B. ein Teil der Professionalität sein.

Beispiel LoC stellt Bilder auf Flickr und lässt sie taggen. Am Schluss werden die Tags wieder zurückgeholt und nochmals kontrolliert. Dies ist jedoch oft auch bei Fremddatenbezug der Fall.

Frage nach der Qualität bzw. Vorbeugung von Qualitätseinbussen: Freiwillige nur in "Nischen-Bereichen" einsetzen. Bspw. Comics oder emotionale Themen wie 2. Weltkrieg
Wenn sich das Ziel der Bibliothek und die Interessen der Nutzer treffen können, dann kann man erfolgreich zusammenarbeiten.


Freiwilligenarbeit in den Bibliotheken
über 50% der Österreichischen öffentlichen Bibliotheken funktionieren durch Freiwilligenarbeit / s.a. Tessin
ist in USA stärker verbreitet als bei uns (Was kann ich für die Community tun?)
(Einfluss Feminismus)

Warum betreiben Angestellte von Bibliotheken "Freiwilligenarbeit"?

Art der Zusammenarbeit (beispielsweise bei Zukunftswerkstatt)

Crowd-Sourcing:
Leute arbeiten gerne mit, jedoch lieber eher nebenbei (nicht verpflichtend)

Gründe für Freiwilligenarbeit in Institionen

Was bringt es der Institution, wenn ihre Mitarbeitende freiwillige Arbeit ausserhalb der Arbeitszeit leisten?
Anerkennung seitens der Institution fehlt oft.
Es muss der Institution schlussendlich etwas bringen. --> Geben und Nehmen
eine kluge Institution bietet die Möglichkeit dazu und nutzt dann auch das erworbene Wissen und die gemachten Connections. (grosses Potential)

Konflikt "Röstigraben": In der Romandie wird eher nur ausgebildetes Personal eingestellt, während in der Deutschschweiz und im Tessin auch "Laien" angestellt werden.
Problem: wenn nicht ausgebildete Leute eine Bibliothek leiten können, wozu brauchen wir dann überhaupt ausgebildetes Personal?
Und warum sollte man Personen bezahlen, die eine Arbeit leisten, die auch freiwillige machen können?

Fazit:
 Freiwilligenarbeit ist nicht in allen Fällen und für alle Bibliotheken geeignet.
 Es funktioniert nur, wenn es den Leuten auch Spass macht. --> Leute direkt ansprechen!
Freiwilligenarbeit ist nicht generell gut. Als Bibliothek muss man wissen, was man will.