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Infocamp_Session1_Raum3 Infocamp Chur 2014. Sessions Freitag, 13.30-15:30, Raum 3 A2.08

Leitung: Ekaterina Vardanyan
Teilnehmende (tragen sich selber ein...):

Thema: welche Synergien bestehen zwischen Bibliotheken, Museen und Archiven?  

Wie entstehen Kooperationen? Woher kommt der Impuls? Wege zur Kooperation
Wie können wir über die definierten Aufgaben der Institution hinausgehen und radikal kooperieren?
Wie können die verschiedenen Interessen der verschiedenen Institutionen berücksichtigt werden?
Sollten Daten vielleicht allen Institutionen angeboten werden und jede Institution passt sie den Bedürfnissen seiner Endnutzer an (im Idealfall)
Wissen ist schwierig zu teilen, das scheint für Daten genauso schwierig zu sein

1. Themenblock; Thema Entstehung von Kooperationen 
https://www.dropbox.com/s/dpg6qbtlozrg5xl/Entstehung%20Kooperation.png?dl=0

Wer ist dafür zuständig? Wer stellt das auf die Beine? Hindernisse und mögliche Lösungen?
Kooperation im Sinne von Verlinkung und von Vermittlung 
Ich meine zuerst sollte der Wille zur Kooperation da sein. Sind die Befürworter dafür auf der Chefetage?


Beispiel BIZ Biel: 
Die Instututionen versuchen, sich gegenseitig Platz/Raum zur Verfügung zu stellen.
Was wäre das Ziel diese Kooperation?
--> Die Nutzergruppen (Jugendliche, Erwachsene etc) sind momentan noch verteilt auf BIZ und Stadtbibliothek. Dies soll durch die Kooperation geändert werden.
Es gibt aber noch unterschiedliche Schwierigkeiten, die man überwinden möchte.
Social Media ist noch kein Thema
Sprachbarrieren (D/F) erschweren die Zusammenarbeit, da sie auch inhaltliche Aspekte definieren und so zu unterschiedlichen Schwerpunkten führen


Kooperationen können Top-Down oder Bottom-Up zustande kommen.
Top-down-Kooperationen können aus Spargründen verordnet werden um Ressourcen (Räume, Infrastruktur, Personal) zu sparen.
Bottom-up-Koopertionen entstehen eher durch Eigeninitiative, wo auch oft die Freizeit hineinfliesst.
Wichtig für Kooperation: gemeinsame Interessen und Ziele --> z.B. ein gemeinsames Projekt
Investitionen mit Effizienzzugewinn rechtfertigen und entsprechende Projekttage zur Vernetzung nutzen --> gelungene Projekte als Vorbilder aufzeigen
Oft ist der Bedarf nach Geldsparen ein wichtiger Punkt, welcher zu Kooperationen führt. In diesem Sinn wäre es fast ein Nachteil, wenn eine Institution zu viel (oder genug) Geld hätte, da sie Kooperationsprojekte nicht unbedingt brauchen würde.

Archive haben andere Interessen bzw. eine andere "Denkweise" als andere Institutionen, was eine Kooperation zwischen diesen zwei Institutionen schwieriger macht.
Archive haben weniger Kunden als z.B.Bibliotheken  und daher auch andere Ansprüche.


Plattformen nutzen und nicht selber erschaffen! !! Museum-digital.de
Lieber in Content-generierung investieren. Jede Einrichtung bleibt als solche auf der Plattform sichtbar.
Es muss inhaltlich sinnvoll sein und die eigene Identiät wahren. Die Ressourcen werden durch eine zentrale Kooperation in einzelnen Institutionen eingespart.
Ein Arbeitskreis gründen, der für alle ( vor allem grossen ) Kooperationen alle Interessegruppen berücksichtigt. Dafür muss man auf einader zugehen, miteindar sprechen, Interessen der Anderen erkunden und verstehen. 
Der Benutzer weiss selten, was er fordern kann, die Politiker wissen es ebenfalls wenig. Die Idee kommt von jedem Einzelnen, sie entstehet aus der Arbeit und Bedüfnissen, Probleme, die dabei auftretten.  

Inhaltlicher Nutzen muss für den User sichtbar sein, er muss den Unterschied zwischen den Institutionen nicht kennen  
Nutzer ins Zetrum jeder Kooperation stellen! 

Oft ist es leider so, dass der Weg der Kooperation erst beschritten wird, wenn zu wenig Geld zur Verfügung steht.
Topdown Kooperationen funktionieren nicht immer wirklich gut
Bottom up ist da sicher besser, bedingt aber viel Engagement.

Der Austausch zwischen Organisationen kann sehr nützlich sein! Öffentlichkeitsarbeit kann ein wesentliches Element sein. Am besten sollte diese Öffentlichkeitarbeit nicht jede Institution selber machen, sondern bereits in Kooperation erfolgen.Jeder der in einer entsprechenden Institution arbeitet sollte diese nach aussen hin vertreten. Öffentlichkeitsarbeit soll nicht nur nach aussen arbeiten, sondern auch nach innen (in die Institution).
Bevor es überhaupt zu Ressourcenknappheit kommt, gibt es oft das Problem, dass sich noch kein "WIR" geformt hat. Zuerst müssen wir selber uns informieren, was es noch gibt, und auf die anderen zugehen. Der Impuls muss von den Mitarbeitenden/von uns allen kommen.
Die Institution muss sich selber aktivieren. Über den Einstieg lokaler / regionaler oder landesweiter und spartenübergreifenden Arbeitskreisen kann eine Annäherung erfolgen. Erst mit dem verstehen der Anderen lassen sich gemeinsame Werte erkennen und kommunizieren. 


Eigenes Engagement ist sehr zentral.
Eine Hürde hin zur Kooperation iest evtl. die "Angst vor einem Identitätsverlusts".

Öffentlichkeitsarbeit ist sehr wichtig auch nach innen
Eine Finanzierung erreicht man als Community eher als alleine. --> es ist besser, als Community aufzutreten (Beispiel Deutschland: brandenburg-digital.org)
OLD-Ansatz muss bei den Kooperationen gleich mitgedacht werden.

Zuerst muss die physische Zusammenarbeit zustande kommen, bevor LOD ein Thema wird.

Bevor man auf der technischen Ebene zusammenarbeiten kann braucht es die Zusammenarbeit auf der persönlichen Ebene. Eine Option ist der Weg über gemeinsame Arbeitskreise zur Findung gemeinsamer Werte, Wege und Inhalte. Als solcher Weg wird die Initiative des Landes Brandenburg durch die Koordinierungsstelle Brandenburg-digital vorgestellt.
www.brandenburg-digital.org (Informationen zur Initiative im Land Brandenburg)
http://www.museen-digital.de/brandenburg (Eine kooperative Plattform)

Beispiel Schweiz: http://neds.ch/   http://www.zb.uzh.ch/Medien/vebtis_adressliste_201401.pdf
Zusammenarbeit, weil andere Institutionen Sachen haben, die man selbst nicht hat, die aber interessieren
--> kam zustanden aus der Frage "ich kann das, was kannst du?"

Ab wann ist Kooperation radikal? Ist es "nur" die Vorgehensweise? Z.B. setzt man zuerst Leute zusammen, die kooperieren sollen, und erst dann entscheidet man, bei was oder wie man kooperieren möchte. Was ist dann der "sanfte" Weg?

Zuoberst sollte der Benutzer stehen!
Nutzer wünschen sich oft Kooperation: Beispiel Universitätsbibliotheken Bern --> Wunsch, freie Arbeitsplätze in allen Bibliotheken anzuzeigen

Viele Kooperations-Projekte sind in der Arbeit entstanden, selten kam der Wunsch vom Nutzer aus.
Kooperationen sollten nicht nur zwischen Bibliotheken, Museen und Archiven angedacht werden, sondern beispielsweise auch zwischen diesen drei Institutionsarten, Schulen (Universitäten, Hochschulen...) etc. Dies sollte vor allem lokal angestrebt werden (z.B. in einer Stadt, kantonal)


Der Begriff radical cooperation stammt aus den USA. Dort gilt "Don't ask what your country can do for you, ask what you can do for your country."

Kooperation funktioniert manchmal besser, wenn sich die Beteilitgten nicht so nahe stehen, weil dann davon ausgegangen wird, dass man sich nicht versteht. Man versucht dann automatisch sich entgegen zu kommen.

Ein Faktor, welches die Zusammenarbeit verhindern kann, ist die Konkurrenz, wie im Fall der Bibliotheken der Pädagogischen Hochschulen.

Ein geimeinsames Projekt scheint ein grosser Faktor für den Erfolg einer Kooperation zu sein. Die Frage ist, welche Projekte eignen sich dazu?

Kooperation macht an gewissen Orten Sinn, aber soll es überhaupt ein Ziel sein, wirklich alle Institutionen miteinander zu verlinken?
Warum sollen Archive, Museen und Bibliotheken überhaupt zusammenarbeiten? Was verbindet sie? Vielleicht ganz einfach weil Endnutzer vielleicht 
Interesse am Endprodukt: Medienträger, Unicat oder Objekt  haben könnten, aber vielleicht ist das kein richtigen Grund zur Zusammenarbeit?
Zur Verfügung stellen von Information. Kooperationen im Sinne Linked Data, Linked Objekts, Linked Institutions machen immer dann Sinn, wenn das (Informations-)Ergebnis größer ist als die Summe der Einzelteile... Ob diese Kooperationen auch politisch gewünscht sind ist eine andere Frage! 

Nutzen von Kooperationen: Für Museen kann es auch interessant sein, vom Objekt zu Daten zu verlinken, beispielsweise über QR-Codes oder intelligente Devices wie das amazone fire phone, das Kunstwerke erkennt und zu Wikipdia-Artikeln verlinken kann. Hier bietet sich an, die Qualität zu gewährleisten, in dem man wertvolle Quellen angibt.

Ein wichtiger Faktor für die Zusammenarbeit ist die Kompetenz und ihre Verteilung. Die Bibliotheken versuchen m.E zu oft alles zu tun (ich sage es als ex-Bibliothekar). Man soll aber nicht die Identität verlieren. Nationalbibliothek und Nationalphonothek kooperieren in der Erschliessung und Aufbewahrung der sogenannten "gemischten Beständen", d.h. jenen Beständen, die aus verschiedenen Medien (Buch und CD, z.B.) bestehen. Die NB katalogiesiert und bewährt die Bücher (oder Zeitschriften...), die Phonothek katalogisiert und bewährt die CDs usw. Gegenseitige Links in beiden Katalogen ermöglichen das Wiederfinden der Dokumente.
Ein zweites Beispiel sit die Kooperation zwischen der Kantonsbibliothek von Bellinzona und die Phonothek: die KB hat saran verzichtet, ein eigenes Podcast zu haben und überlässt die Aufnahmen der Phonothek. Kooperation heisst also auch Aufwertung der verschiedenen Kompetenzen.