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uBF1Sh4fwv Social Media in der Verwaltung

Social Media in der Verwaltung – sind das zwei verschiedene Welten, die nicht zueinander passen? Der Dialog bei Twitter oder Facebook ist in der Regel einfach, flexibel und schnell: Wie passt dies zum Kommunikationsverständnis der Verwaltung? Kann also „Social Media“ von der Verwaltung überhaupt genutzt werden, um für beide Seiten gewinnbringend zu sein?

Dabei ermöglichen Soziale Medien vielfältige Kommunikationsmöglichkeiten, um mit der Verwaltung direkt in den Kontakt treten zu können. Politik und Verwaltung müssen sich mit diesen Fragen auseinandersetzen Bürgerinnen und Bürgern in den Dialog zu treten.
Welche Rolle spielen dabei die allgemein bekannten datenschutzrechtlichen Bedenken? Wäre ein Soziales Netzwerk der Verwaltung die Lösung, und hätte es überhaupt eine „Chance“? Gibt es „Best Practices“ aus Kommunen, Ländern oder anderen Staaten? Welche Inhalte bzw. Themenfelder eignen sich eher als andere dafür, via Social Media kommuniziert zu werden? 
Diese und weitere Fragen sollen im Workshop „Social Media in der Verwaltung“ gemeinsam mit Ihnen erörtert werden.

Als Experten sind geplant:

Moderatorin: Michaela Herbertz-Floßdorf
Im Workshop sind drei Themen mit den Experten geplant: 

Wofür können Bürger_innen und Verwaltung die Netzwerke nutzen? Konkrete Beispiele. Ist ein neues Netzwerk nötig oder können bestehende Angebote genutzt werden? Wie wird mit Daten umgegangen (Datenschutz)? Wie viel Transparenz ist möglich? Anregung von A. Kuckartz: Offene Standards und dezentrale Soziale Netzwerke? Technische Möglichkeiten? Kommunikation der Netzwerke untereinander?

Ergebnisse des Workshops:

Leitfragen: 
1. Dringlichste Aspekte und Fragen? 
Wie ist die Verwaltung in den Niederlanden  vergleichbar mit NRW? 
Die Niederlande sind eindeutig Vorreiter dank Figuren wie David van Berlo
Soziale Netzwerke entstehen möglichweise aufgrund externer Notwendigkeiten (Beispiel Katastrophen) und werden auch genutzt zum Austausch aktueller "Befindlichkeiten" untereinander. 
Pleio (die Plattform für Beamtinnen und Beamten in NL): Jedem Angestellten wird die Möglichkeit gegeben, seine eigenen Projekte zu verfolgen. 

2.Welche Positionen bestehen innerhalb der Kontorverse?
-kein Sharepoint! 
-es braucht Avantgardisten, die die Initiative in der Verwaltung ergreifen
- Social Media kann motivierend sein und kann auch dem emotionalen Ausdruck dienen


3.Handlungsempfehlung und Ideen?
- auch kleiner Social Media Plattformen berücksichtigen bzw. entstehen lassen und eine Kultur des gemeinsamen Arbeitens fördern (Kollaboration) 
- Austausch mit Kommunen 
- Verwaltungsstrukturen transparenter machen

4.Welche Fragezeichen bleiben bestehen?
- Anwendbarkeit von Pleio in NRWasdf
-Anreize bieten für z.B. kommunale Körperschaften


Wie können wir Verwaltung „ins Boot holen“? Wie könnte der Kulturwandel in der Verwaltung angegangen werden? Wie öffentlich soll es denn sein? Einzelperson (Mitarbeiter_in) twittert und wird gleichzeitig als offizielle Behörde wahrgenommen. Wie viel  Verantwortung tragen die Mitarbeiter_innen? Wer ist sprechfähig für die Behörde? Wie sieht die Trennung zwischen privat und beruflich aus? Ist sie überhaupt noch möglich?

Erreichen wir wirklich alle Bürger_innen? Welche Gruppen sind schwieriger zu erreichen und welche Wege gibt es, Partizipation für möglichst viele Bürger_innen zu ermöglichen? Wie viel Kontrolle und Regelung ist online möglich? Netiquette – eine Lösung? Wie kann mit einem shitstorm umgegangen werden? Handlungsalternativen? Best Practice Beispiel von Nadia Zaboura. 


1. Dringlichste Aspekte und Fragen? 
Privat vs. Professionell (Vertrauen und Glaubwürdigkeit)
Unsicherheit über private Nutzung als Mitarbeiter_in, auch im anderen Kontext?
Ausgrenzung vs. Durchlässigkeit
Social Media Policy
Guide lines für die Nutzung von Social Media
Nutzen von Social Media  
2. Kontroverse zu Themenpunkten?
Dilemma:  Social Media in der Verwaltung und private Nutzung
qualitativer Unterschied von Social Media und klassischer Medien (Vernetzung etc.)
Wirkung von Social Media: quantitativ und qualitativ
(Nicht von 5000 aus der Ruhe bringen lassen) 

3.Handlungsempfehlung und Ideen?
Guidelines für die Nutzung von Social Media 
Social Media  Management
Vernetzung bestehender Aktivitäten/Ressorts miteinander
Niedrigschwelligkeit von Plattformen (experimentieren lassen
Nachhaltigkeit von Projekten sichern
Pushfunktion - proaktives Mitteilen

5.Welche Fragezeichen bleiben bestehen?
Datenschutz?
Rückfallszenario?
Ressourcen?  

Zielsetzung: Handlungsempfehlungen für die weitere Entwicklung des Themas erarbeiten

Abschließend wird es im Plenum die Möglichkeit geben, die Ergebnisse aller Gruppen zu präsentieren und diskutieren. 
 

Leitfragen: 
1. Dringlichste Aspekte und Fragen? 
2. Kontroverse zu Themenpunkten? 
3.Welche Positionen bestehen innerhalb der Kontorverse?
4.Handlungsempfehlung und Ideen?
5.Welche Fragezeichen bleiben bestehen? 


Danke für Ihre Beteiligung!

Für die Projektgruppe nehmen Andreas Hahn, Matthias Kowalski (beide Staatskanzlei) und Jürgen Lubitz (Ministerium für Inneres und Kommunales) daran teil.
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Hinweis: In diesem Pad können Sie nachfolgend eigene Ideen und Anregungen für die Gestaltung des Workshops formulieren.
Sie haben z.B. konkrete Vorstellungen, wie Social-Media-Guidelines für die Verwaltung aussehen könnten? Dann schreiben Sie sie ins Pad.
Bitte beachten Sie dabei aber unbedingt unsere Netiquette: http://www.nrw.de/opennrw/netiquette-1/
Eine kurze Anleitung zur Benutzung von EtherPads finden Sie hier: http://www.nrw.de/web/media_get.php?mediaid=26656&fileid=86438&sprachid=1

Verwaltung ohne Social Media geht in Zukunft nicht
Ich denke, dass keine öffentliche Verwaltung es sich leisten kann, ohne die Nutzung von Social Media in der Zukunft auszukommen. Ob es sich jetzt um eine Präsenz in einem bestehenden Netzwerk, der Aufbau eines eigenen Netzwerkes oder die Nutzung zukünftig noch nicht absehbarer Technologien handelt, lässt sich sicherlich trefflich streiten; nur darf der "Absprung" nicht weiter verpasst werden. Da es sich um eine Vielzahl unserer jungen Bürgerinnen und Bürger und somit auch potentieller Wählerinnen und Wähler handelt, die mit Social Media mehrfach vertrauter sind als Verantwortliche in Behörden, gilt es jetzt den Sprung zu wagen, um die zukünftige Generation von NRW und Ihrer Verwaltung zu überzeugen. Zu einer leistungsfähigen Verwaltung zählt meiner Meinung nach auch eine positive und professionelle Online-Kommunikation und Präsenz in Social Media. Insbesondere unter dem Gesichtspunkt zukünftiger (oder auch jetzt schon?) Nachwuchsgewinnung machen Social Media es möglich, auf sich als Arbeitgeber aufmerksam zu machen, unmittelbaren Kontakt herzustellen und Dialoge und einen Austausch zu fördern. Die Konkurrenz ist groß und unsere Zielgruppe hält sich im Netz auf, wo kann man ansonsten besser mit anfangen?! Auch bei allen vielleicht bestehenden Bedenken muss eine Verwaltung auf Jugendliche zugehen, ein erster und ergänzender Schritt wäre aus meiner Sicht die konsequente Nutzung von vorhandenen Social Media.
Volker Aschoff-Soest

Shitstorm als Problem
Der Schwarm ist schnell dabei, effektive und effeziente Lösungen mit Hilfe von Technologie auf den Social Media Kanälen zu fordern. Leider reicht schon ein kleines Tröpfchen Wut um die Stimmung unerträglich zu machen. Deshalb sollten Social Media Moderatoren so ausgebildet werden, dass sie mit dieser Wut umgehen können und sie nicht all zu ernst nehmen. Sonst wird der überwiegende Nutzen von Social Media durch Trolle zerstört. 

Fragestellung noch aktuell?
"Social Media in der Verwaltung – sind das zwei verschiedene Welten, die nicht zueinander passen?" Es gibt doch mittlerweile zahlreiche Beispiele, die diese Frage längst beantworten. Andernorts werden bereits Social Media - Innovationszirkel (z.B. von der KGSt und Kommunen) veranstaltet, die Überlegungen erörtern, die weit über die Basics hinausgehen. Daher sollte man nicht allzu viel Zeit darauf ver(sch)wenden, dieser ersten Frage nachzugehen, sondern noch mehr den Blick in die Zukunft richten. Ein wichtiger Punkt könnte es sein, die Potenziale von Social Media für die verwaltungsinterne /verwaltungsübergreifende Nutzung zu diskutieren. Ein weiterer Aspekt: Kulturwandel innerhalb der Verwaltung bereits in der Ausbildung predigen, damit Themen wie Social Media, Bürgerbeteiligung und auch Open Data zukünftig nicht mehr verordnet werden müssen, sondern als selbstverständlich angegesehen werden.
Claus Arndt/Stadt Moers

Der Vorteil von Social Media in der Verwaltung ist, dass damit die Bürgerinnen und Bürger leichter erreicht werden können.

Offene Standards
Rhetorische Frage: Hat "ein Mail-System einer Verwaltung" eine Chance? (De-Mail ist hiermit nicht gemeint !)

Ob "ein Soziales Netzwerk der Verwaltung" eine Chance hat ist möglicherweise die falsche Frage. Eine bessere Frage kann lauten: Wie kann sich ein solches Netzwerk in ein größeres soziales Netzwerk integrieren, an dem auch andere Verwaltungen, Unternehmen, Vereine und andere Organisationen etc. teilnehmen - ohne sich gleichzeitig einem Unternehmen wie Facebook oder Twitter zu unterwerfen. Dann stellt sich unmittelbar die Frage von offenen Standards - wie es sich bei beispielsweise bei Mail-Systemen seit langem gibt.

Siehe auch:
Offene Standards für soziale Medien

Vortrag von Andreas Kuckartz
http://okfnpad.org/SyJLaVLfGa

Ich kann Herrn Arndt aus Moers nur zustimmen. Soziale Netzwerke sind da, werden von vielen Bürgern genutzt, sind sozusagen Stammtisch/Bürgerforum etc. in virtueller Form. Als Kommune kann man diese Form des Austausches zwischen Bürgern nicht ignorieren, sondern man sollte sich daran beteiligen.Es gibt sicher einige Gründe, den Umgang von Netzwerken (z.B. Facebook) mit Daten zu kritisieren; dazu muss international Druck ausgeübt werden. Deshalb als Kommune außen vor zu bleiben, halte ich aber für den falschen Weg.
Dr. Christoph Müllmann/1. Beigeordneter Stadt Kamp-Lintfort

@Christoph Müllmann Problematisch ist es dann, wenn eine Kommune ihre Social Media Aktivitäten auf Facebook und Co. beschränkt und nicht parallel dazu offene Social Media Schnittstellen unterstützt.

"ein Soziales Netzwerk der Verwaltung" -> siehe dazu auch meinen Vorschlag
Nachhaltige Bürgerbeteiligung
http://okfnpad.org/sTcClxdZnr
Ich sehe allerdings größere Chancen, wenn so ein Netzwerk nicht von der Verwaltung allein aufgezogen wird, sondern von einem neu zu gründenden Träger, an dem Bürger, Verwaltung und politische Organisationen beteiligt sind. Politisch neutral, thematisch offen. Organisationsform könnte eine Genossenschaft sein. 

Aktuell ist mir unklar, ob mit "Best Practice-Beispiel" http://ambtenaar20.ning.com/ oder https://www.pleio.nl/ gemeint ist. Dass beide interessante Beispiele sind steht außer Frage. Das erste System wird bei Ning in den USA gehostet. Ning gehört seit 21.9.2011 dem Werbeunternehmen Glam Media. Die Unterstützung des Standards OpenSocial durch Ning ist ein positiver Aspekt von ambtenaar20.

Pleio gefällt mir als Beispiel insgesamt deutlich besser, da es auf der Grundlage von Open Source Software (Elgg) betrieben wird. Allerdings unterstützt diese Software leider keine für eine dezentrale Social Media Plattform erforderliche Standards.

Ich halte die Erarbeitung von "Best Practices" für sinnvoll.

Davied van Berlo wird aus seinem Buch "Wij, de overheid" vortragen, dort geht er auf beide Beispiele "ambtenaar2.0" und "Pleio" ein. 

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Zur Verwendung von Facebook etc.:

"A government task force is preparing legislation that would pressure companies such as Face­book and Google to enable law enforcement officials to intercept online communications as they occur, according to current and former U.S.  officials familiar with the effort."

Panel seeks to fine tech companies for noncompliance with wiretap orders             
By Ellen Nakashima, April 29
http://www.washingtonpost.com/world/national-security/proposal-seeks-to-fine-tech-companies-for-noncompliance-with-wiretap-orders/2013/04/28/29e7d9d8-a83c-11e2-b029-8fb7e977ef71_story.html

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Die Diskussion über ein "Soziales Netzwerk der Verwaltung" kann auch die passend zum Tag der Pressefreiheit erfolgte Unterstützung des Bundesrats für die "Bestandsdatenauskunft" nicht ignorieren. Denn diese greift erheblich in den Datenschutz (nicht nur) sozialer Netzwerke ein.

Aus der gemeinsamen Erklärung des Arbeitskreises Vorratsdatenspeicherung, des  Deutschen Journalistenverbands (DJV), der Neuen Richtervereinigung  (NRV), der Reporter ohne Grenzen (ROG), der Deutschen Journalistinnen-  und Journalisten Union (dju), des Komitees für Grundrechte und  Demokratie, der Evangelischen Konferenz für Telefonseelsorge und Offene  Tür, der Humanistischen Union und des Organisationsbüros der Strafverteidigervereinigungen vom 2.5.2013:

"Die Vertraulichkeit und Anonymität der Internetnutzung steht auf  dem Spiel, wenn staatlichen Behörden der weitreichende Zugang zu unserer Internetnutzung und zu unseren privatesten Daten möglich gemacht wird. Die Furcht vor Ermittlungen oder sonstigen Nachteilen beeinträchtigt die unbefangene Nutzung des Internets, die in bestimmten Bereichen nur im Schutz der Anonymität erfolgen kann (z.B. medizinische, psychologische oder juristische Beratung, Presseinformanten und Whistleblower, politischer Aktivismus)."

http://www.vorratsdatenspeicherung.de/index.php?option=com_content&task=view&id=720&Itemid=55

Details der Bestandsdatenauskunft sind in Bundesrats-Drucksache 251/13 vom 12.04.13 enthalten.
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Änderungsvorschläge für Eckpunkte von Andreas Kuckartz

Vorschlag 1:

Einfügung dieses Absatzes auf Seite 10 im Abschnitt "Technische Anforderungen an E-Zusammenarbeit":

"Inhalte, die von der Verwaltung auf Plattformen außerhalb des Open.NRW-Portals verfügbar gemacht werden, werden zeitgleich auch über offene Schnittstellen jedermann zur Verfügung gestellt. Außerdem wird ein Rückkanal als Schnittstelle eingerichtet, über den sich Bürger, aber auch z.B. die Kommunen äußern können. Die über den Rückkanal gelieferten Inhalte werden ebenfalls über offene Schnittstellen jedermann zur Verfügung gestellt. Für die Schnittstellen werden geeignete offene Standards verwendet."

Begründung zu Vorschlag 1:
Bei Inhalten, die durch die Verwaltung auf einer proprietären Social Media Plattform zur Verfügung gestellt wird handelt es sich um "Informationen der öffentlichen Hand" gemäß der "Definition" von Transparenz auf Seite 4 oben. Dazu gehören Postings ebenso wie Kommentare und Antworten auf andere Beiträge. Diese Inhalte sollen deshalb auch denjenigen zur Verfügung gestellt werden, die diese proprietäre Plattform nicht verwenden.

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Vorschlag 2:

Auf Seite 11 unter der Überschrift "Open.NRW-Koordinierung" in der Aufgabenliste jeweils "Open Data und E-Partizipation" durch "Open Data, E-Partizipation und E-Zusammenarbeit" ersetzen.

Begründung zu Vorschlag 2:

Die IT-Entwicklung und er Betrieb der offenen Schnittstellen für die E-Zusammenarbeit erfordern Entwicklungs-Resourcen und ihre Verwendung durch die Ressorts sollte auch durch Beratungsleistungen unterstützt werden. Zudem besteht insbesondere bezüglich E-Zusammenarbeit Bedarf an Koordination mit den Kommunen (siehe auch Abschnitt "Beteiligung des Kommunalbereichs" auf Seite 3)