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N2EN1VQGvI Chancen und Möglichkeiten für Gesellschaft, Verwaltung und Demokratie

Die mit Open.NRW verbundene Vision der Öffnung von Regierung und Verwaltung gegenüber Bürgerinnen und Bürgern hat das Potenzial eines Veränderungsprozesses. Um dem Anspruch nach offenen Daten, mehr Beteiligung und Zusammenarbeit gerecht zu werden, muss ein Umdenken stattfinden. Die Entwicklung eines einheitlichen Verständnisses innerhalb der Landesverwaltung ist dafür von zentraler Bedeutung. Hierzu sollen in diesem Workshop u.a. Definitionen, Abgrenzungen und Zielsetzungen erarbeitet werden.

Nicht minder wichtig wird sein, Open.NRW als ständigen Verbesserungs- und Lernprozess mit einer pragmatischen und schrittweisen Herangehensweise, die auch ein Mehr an Fehlertoleranz einfordert, anzulegen und umzusetzen. Welche Grundeinstellung aller Beteiligten ist nötig, um Open.NRW zu einem Erfolgsmodell werden zu lassen? Wie können Mitarbeiter in der Verwaltung auf die neuen Herausforderungen eingestellt werden? Wie können Geschäftsprozesse für einen Open.NRW-Betrieb idealer Weise aussehen, die auf Zukunftsorientierung und Dauerbetrieb angelegt sind? Wie könnten Leitlinien einer Open.NRW-Strategie lauten, auf die sich alle Beteiligten verständigen?
Diese und weitere Fragen sollen im Workshop „Chancen und Möglichkeiten für Gesellschaft, Verwaltung und Demokratie“ gemeinsam mit Ihnen erörtert werden.

Als Experten sind geplant:
Markus Beckedahl (netzpolitik.org)
Prof. Jörn von Lucke (Deutsche Telekom Institute for Connected Cities TICC an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen)
Jens Klessmann (Fraunhofer FOKUS)

Moderator: Ralf Obert

Für die Projektgruppe nehmen Barbara Weyer-Schopmans (Ministerium für Inneres und Kommunales) und Daniel Hartmann (Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz) daran teil.

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Hinweis: In diesem Pad können Sie nachfolgend eigene Ideen und Anregungen für die Gestaltung des Workshops formulieren.
Sie haben z.B. konkrete Vorstellungen, wie o.g. Leitlinien lauten könnten? Sie haben einen Vorschlag für einen Impulsvortrag, mit dem der Workshop beginnen kann? Dann schreiben Sie all das ins Pad.
Bitte beachten Sie dabei aber unbedingt unsere Netiquette: http://www.nrw.de/opennrw/netiquette-1/
Eine kurze Anleitung zur Benutzung von EtherPads finden Sie hier: http://www.nrw.de/web/media_get.php?mediaid=26656&fileid=86438&sprachid=1

Vorschläge für Leitlinien einer Open.NRW Strategie

Eine Öffnung kommt nicht nur Bürgerinnen und Bürgern zu Gute. Freie Informationen, Beteiligungsmöglichkeiten und kontinuierliche Veränderungsprozesse können auch innerhalb der Verwaltung für deutliche Verbesserungen sorgen. Wenn Daten öffentlich bnsind, können aufwendige Doppelrecherchen verhindert werden.  Das gemeinsame Bearbeiten von Datensätzen kann nicht nur Arbeitsaufwand ersparen, sondern auch Informationsgewinne ermöglichen.
Nur auf Basis vollständig öffentlicher Informationen können demokratische Gesellschaften ausreichend legitime Entscheidungen treffen. Die vollständig öffentlichen Informationen sind sprachlich so zu gestalten, dass die Bürgerinnen und Bürger diese auch verstehen, das heißt dass nicht im Beamtendeutsch geschrieben wird und auch nicht nur in wissenschaftlicher Sprache. Da die Bürgerinnen und Bürger nicht alle Akademiker sind, sind die Sachverhalte möglichst einfach darzustellen.
Auch wirtschaftlich bieten öffentliche Daten ein hohe Wertschöpfungspotential. 

Ziele:
ein gemeinsames, so weit wie möglich öffentliches Daten- und Informationsregister
schnellerer Informationszugang für alle
kontinuierliche Prozessoptimierung von unten
Weiterverwertung der Daten und somit Wertschöpfung
Schutz privater Daten

Methoden:
Das Rad nicht neu erfinden. Es gibt in Deutschland zahlreiche vielversprechende Ansätze. Es wäre wenig hilfreich wieder bei "null" zu beginnen. Stattdessen könnte beispielsweise die Freie Hansestadt Hamburg angefragt werden, die derzeit auf Basis des Hamburgischen Transparenzgesetzes ein Informationsregister entwickelt. Ansprechpartnerin wäre Frau Mitterhuber
Verwaltungsprozesse integrieren. Wenn die Öffnung an die bestehenden Prozesse und Arbeitsabläufe so angedockt wird, dass keine zusätzliche Belastung entsteht, sondern langfristig eine Entlastung möglich wird, wäre die Integration eines OpenData-Ablaufes in die Verwaltungsstrukturen ohne größere Reibungsverluste möglich.
Stück-für-Stück Integration aller Landesbehörden in ein gemeinsames Datenregister
Softwarelösungen für Versionsverwaltung

technische Fragen:
An OpenData Standards orientieren
maschinenlesbare Ausgabe der Daten (xml, json, etc.) (leider ist es wichtig dies zusätzlich zu betonen (maschienenunlesbare PDFs lassen grüßen))
automatisiertes Verfahren um bearbeitete Dateien automatisch dem Informationsregister zur Verfügung zu stellen (funktioniert wie eine Back-Up-)


Leitlinien aus Bürgersicht                                                                (Marc-Oliver Lamm)

Vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden Herausforderungen (demographischer Wandel, Finanzsituation des Landes NRW, Erderwärmung,…) erscheinen mir aus Bürgersicht folgende Ziele und Projektmerkmale für Open.NRW wichtig. Sie sind von mir heuristisch entwickelt und verstehen sich nicht als fertige Lösung, sondern als Gedankenanstöße und Diskussionsimpulse:
 
Primärziele:
Akzeptanz für politische Vorhaben erhöhen;
Drängende Themen frühzeitig erkennen;
Ideen und Erfahrungsschatz der Bevölkerung nutzen;
Menschen ins politische Geschehen einbinden.

Sekundärziele:
Möglichst viele Menschen in NRW erreichen;
Transparenz in Gesetzgebung und Verwaltung erhöhen.

Kennzeichen von „Open.NRW“:
einfach (z.B. gleichartige Strukturen / einheitliches Layout / ähnlicher Tabellenaufbau in den Anwendungsfeldern Information, Beteiligung und Kollaboration; in Baumstruktur sortierte Inhalte; selbsterklärende Symbole / Icons,…);
akzeptiert (z.B. mit nützlichen Inhalten für den Alltag, etwa Tipps zum Stromsparen; interessantes „Thema des Monats / Jahres“; hoher Bekanntheitsgrad und geringe Teilnahmehemmschwelle durch Projekte in Schulen, Hochschulen, Bibliotheken, Einrichtungen der Erwachsenenbildung; Kontaktpflege mit registrierten Nutzern durch Newsletter; Anreize setzen, etwa die Autoren/innen der interessantesten Vorschläge in den Landtag einladen,…);
wirtschaftlich (z.B. Formate, die es ermöglichen, Budgetmittel der politischen Bildung zu nutzen; Hochschulen / Institute / zivilgesellschaftliche Akteure als Projektpartner, die ansprechend zusammengestellte Hintergrundinformationen beisteuern; vorhandene Inhalte und erprobte Prozesse einbinden,…);
neuartig (z.B. bei geeigneten Themen / Fragestellungen musisch-kreative Beiträge oder Auswahl aus vorgegebenen Bildbeständen ermöglichen; die Grenzen reiner Online-Beteiligung überschreiten, etwa die Autoren/innen der besten Vorschläge arbeiten in einer Werkwoche gemeinsam weiter,…);
differenziert (z.B. in den Feldern Beteiligung und Kollaboration je nach Thema verschiedene parallele Ebenen: (a) niedrigschwellig: Abstimmen, Ankreuzen, Bewerten, Satzanfänge ergänzen („Klimaschutz bedeutet…“); (b) kurze Textbeiträge mit begrenzter Zeichenzahl; (c) Beiträge ohne Beschränkung, die den Bezug auf zur Verfügung gestellte Hintergrundtexte erfordern und das Hochladen erläuternder Dokumente erlauben,…);
vernetzt (z.B. zentrale Sammlung von Hinweisen auf Beteiligungsangebote und Wettbewerbe von Bund, EU, Stiftungen usw.; nach PLZ der registrierten Nutzer Hinweis auf Bürgerhaushalte der Wohnortgemeinde / des Kreises,…);
übersichtlich (z.B. nach Lebensbereichen sortierte Inhalte; Gesetzesänderungen / Gesetzesevaluation: Tabellen mit prägnanten, anschaulichen Begründungen und Links zu weiterführenden Dokumenten; „Liste der drängenden Themen“ = Beteiligungsmöglichkeiten zu den großen Zukunftsthemen; Aktualität = Umlagern abgelaufener Materialien in ein Archiv;…);
vielfältig (z.B. mit Informationen, Möglichkeiten zur Stellungnahme, Dialog mit der Landesverwaltung oder den registrierten Nutzern/innen untereinander, Ideenwettbewerben, Online-Zukunftswerkstätten, Werkwochen(enden) mit Bewerbungsmöglichkeit über Open.NRW,…).


Geplanter Ablauf des Workshops 
„Chancen und Möglichkeiten für Gesellschaft, Verwaltung und Demokratie“
  
Anhand von Leitfragen werden sich die Teilnehmer/-innen in Kleingruppen an drei verschieden „Metaplan-Inseln“ zum Thema austauschen. Die Experten bzw. die Mitglieder der Projektgruppe werden die Diskussionen an den jeweiligen „Metaplan-Inseln“ steuern und als Gesprächspartner/-innen zur Verfügung stehen.
Die Gruppen können sich in jedem der drei Durchgänge neu mischen.
Vorstellung der Arbeitsergebnisse in der Gesamtgruppe.
Bewertung der erzielten Ergebnisse durch die Gesamtgruppe.

Ralf Obert (Moderator)